Wenn die Arbeit zu viel wird: Burn-Out

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Die Stimme des Burn-Out:“Ich wache so müde auf, wie ich eingeschlafen bin. Der Gedanke an die Arbeit erschöpft mich bereits. es ist nur noch ein großer Berg an Stress und zu erfüllenden Erwartungen. Zur Zeit mache ich auch ständig Fehler, sehr zum Unmut der Anderen. Das führt oft zu schlechter Stimmung und Konflikten. Seit einiger Zeit plagen mich Probleme beim Einschlafen, der Kopf und der Magen schmerzen und irgendwie fühle ich mich schlapp.”

Wenn du dich in dieser Person wiederfindest, dann lies bitte weiter. Falls du darin andere Menschen in deinem Umfeld wiederfindest, teile diesen Artikel.

Von Burn-Outs haben die Meisten schon einmal gehört und im ersten Moment schwingt immer etwas Respekt und Ehrfurcht mit. Er trifft bekanntermaßen diejenigen, die hart arbeiten. Top-Manager*innen, hochqualifizierte Ärzt*innen, vielbeschäftigte Selbstständige. Wer unter Burn-Out leidet, hat zuvor viel gearbeitet und ist jetzt ausgebrannt.

“Hat besonders viel gearbeitet.”
Der Burn-Out wie ein Gütesiegel

Aber Burn-Out ist nicht auf die leichte Schulter und schon gar nicht als Errungenschaft zu betrachten. Er resultiert aus zu viel unbearbeitetem und nicht aufgelöstem Stress. Letzterer ist bis zu einem gewissen Grad noch gesund und oft notwendig. Dem folgt dann die Phase der Ruhe und Erholung. Das Ressourcen wieder auftanken. Gelingt Letzteres nicht ausreichend, beginnt die nächste Stressphase mit weniger Ressourcen. Wiederholt sich das, laufen wir leer.

Der Perfektionist und sein Burn-Out

Perfekten Menschen fehlt es an Fehlern!

Ernst Ferstl

Die Grundlage für dieses Überarbeiten ist oft – neben den zu hohen und anhaltenden Anforderungen des Umfelds – auf Perfektionismus. Die zu hohen Ansprüche an sich selbst.

Bei Perfektionismus denken wir oft an sehr leistungsfähige und -orientierte, zielstrebige Menschen. Wir alle sind in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der (berufliche) Leistung einen Wert hat. Das gehört zu unserem Leben dazu (und Kritik daran wäre ein ganz anderes Thema!) Doch die anhaltenden hohen Ansprüche können auch ein krankhafter Perfektionismus sein.

Aber: Nicht nur auf Leistung bezogener Perfektionismus führt oft zu langsam ausbrennendem Stress, sondern auch andere Aspekte des beruflichen Alltags. Konflikthäufigkeit und wahrgenommene Konfliktintensität stehen ebenfalls in positiver Korrelation zum Burn-Out.

Gleichermaßen in Bezug auf Konflikte innerhalb wie auch außerhalb der Firma: Ein anhaltendes Gefühl, die Kundschaft nicht ausreichend zufriedenzustellen oder im Austausch mit der Kundschaft auch emotionale Arbeit zu leisten, führt zu Burnout.

Das Frühwarnsystem Körper

Unproduktivität, Müdigkeit, negative Stimmung,
Konzentrationsschwierigkeiten, körperliche Beschwerden…

Das “Ausbrennen” schleicht sich an in Form von Anzeichen und frühen Symptomen, die wir oft nicht ernst nehmen oder die zum Arbeitsalltag dazu gehören oder die kurzzeitig noch aushaltbar sind.

Jedes Einzelne davon ist jedoch bereits ein Anzeichen dafür, dass der Körper und der Geist Ruhe und Erholung brauchen.

Es sind erste Anzeichen wie das Gefühl der Unproduktivität, einer häufigen/ständigen Müdigkeit, häufiger negativer Stimmungen wie Traurigkeit, NiedergeschlagenheitWut, auftretende Konzentrationsschwierigkeiten, das Auftreten von zwischenmenschlichen Konflikten auf Arbeit und im Privatleben, körperliche od. Psychosomatische Symptome wie Kopfschmerzen, Magen- und Darmprobleme, Gelenkschmerzen etc. und schließlich auch einer steten negativen
Einstellung gegenüber Arbeit.

Häufig sind wir in unserer schnelllebigen, mit dem Fokus nach außen gerichteten Welt daran gewöhnt, solchen Symptomen nicht die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Es kann sich jedoch lohnen: Lieber einen Tag Pause und danach wieder drei Tag gut gelaunt arbeiten, als zwei Tage schlecht gelaunt arbeiten und dann zwei Tage krank sein.

Burn-Out: Das Syndrom

” a syndrome conceptualized as resulting from chronic
workplace stress that has not been successfully managed…”

(ICD-11, WHO)

Der Burn-Out selbst ist dann der erreichte Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung. Mehr zu Symptomen, Ursachen, Prophylaxe, Diagnose, Therapie und Prognosen gibt es u.a. hier:
https://www.netdoktor.de/krankheiten/burnout/

Erst seit 2019 ist der Burn-Out auch offiziell als ein Syndrom im ICD-11, dem internationalen Krankheitskatalog der WHO (World Health Organization) mit aufgeführt. Damit sei auch endlich allen Stimmen entgegengetreten, die immer sagten, dass Burn-Out ja nichts Echtes sei oder gar nur Einbildung oder – auch gehört – nur Faulheit.

Tatsächlich geht es, um hier auch die kapitalistischsten Unternehmen anzusprechen, beim Gespräch um Burn-Out auch um Eines: Den Erhalt der Arbeitskraft.

Vorsorge ist besser als Behandlung

Sich mit Burn-Out auseinanderzusetzen und die frühen Anzeichen zu lernen, lohnt sich. Für sich selbst, für das Privatleben und auch für das Arbeitsumfeld. Vielleicht ist der Lieblingskollege ja seit einigen Wochen deutlich schlechter gelaunt als vorher und vielleicht ist in der nächsten Mittagspause ja Zeit, ihn darauf anzusprechen?

Doch ist die Burn-Out-Vorsorge die Verantwortung der Arbeitnehmenden oder musst auch du als Unternehmen das Thema und ihre Angestellten im Auge behalten? Letzteres!

Gebt Angestellten auch einen Handlungsspielraum in ihren Tätigkeiten, um den wiederkehrenden Mustern, die zum Burn-Out führen, ausweichen zu können. Jeder Mensch hat seine ganz eigenen Bedürfnisse und Arbeitsformen, mit denen er sich wohlfühlt. Mehr oder weniger Vielfalt in den Arbeiten, mehr oder weniger monotone Aufgaben, mehr oder weniger Verantwortungsübernahme…all das hängt vom Individuum ab.

Zeit ist Geld, aber die in die eigene Fortbildung und Maßnahmen rund um Burn-Out Prävention, gerade unter dem Oberthema einer guten Arbeitshygiene und psychischer Gesundheit, machen es möglich, auch langfristig Angestellte und dich selbst produktiv und gut gelaunt zu halten.

Weiterführende Links zum Thema:

Quellen textlicher Inhalte zu finden in obigen Verlinkungen und Lehrbuchmaterial des
Psychologiestudiums.
Nerdinger, Blickle, Schaper 2014: Arbeits- und Organisationspsychologie. Heidelberg
Caspar, Pjanic, Westermann 2018: Klinische Psychologie. Wiesbaden. 

 

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